Lisa
Wie hast du zu Yoga gefunden?
Ursprünglich praktizierte ich Yoga (zumeist Vinyasa Flows aus Youtube Videos) als Ausgleich zum fordernden Volleyballtraining um beweglich zu bleiben. Damals war mir noch nicht bekannt, dass es sich dabei um weit mehr als eine rein körperliche Praxis handelt. Erst im Jahr 2019 habe ich Yoga so richtig kennengelernt und zwar in Lombok, Indonesien, im Zuge einer Yin Yoga Stunde. Dieser Yogastil war mir bis dato nicht geläufig. Ich wollte etwas Neues ausprobieren, also schrieb ich mich für die Klasse ein und war schlussendlich sehr froh darüber, diese ganz andere Komponente des Yogas kennenzulernen - viel ruhiger, hingebungsvoller, meditativer (zumindest in meiner Erfahrung) und wie sich später herausstellen sollte mit der Tendenz auf tieferen, mir bis zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst gewordenen Ebenen zu wirken. Die Yogalehrerin erwähnte zwar, dass möglicherweise infolge der vielen Hüftöffner Gefühle getriggert werden, diese Info ging allerdings vorerst an mir vorbei. Erst als ich Stunden später unter einem sonnigen, wolkenfreien Himmel mit dem Moped auf dem Weg zum Strand war, alleine, niemand sonst war auf der Straße, und sich ringsum die schönste Landschaft in den Horizont zeichnete, strömten plötzlich unaufhaltbar Tränen aus meinen Augen. Ich weiß noch, dass ich mir dachte, dass das keinen Sinn machte, weil ich überhaupt nicht traurig war, ganz im Gegenteil und dann leuchtete es mir ein: es waren keine Tränen der Traurigkeit, sondern Tränen der Freude. Ich war schlichtweg überwältigt von der Schönheit dieses Moments, von der Natur und weinte vor Glück. Später fielen mir die Worte der Yogalehrerin hinsichtlich Emotionen und Hüftöffnern wieder ein und der Kreis schloss sich. Es war um mich geschehen! Damit war klar, dass Yoga viel mehr als nur eine Art und Weise sich flexibel und beweglich zu halten ist. Selbstverständlich war nun zudem, dass ich mehr darüber lernen und erfahren wollte, weshalb ich im Jahr 2021 eine 200 Stunden- und im Jahr 2022 eine 300 Stunden Yogaausbildung in Bali absolvierte. Danach stand wiederum fest, dass es noch so viel zu entdecken, erfahren und zu lernen gibt, woraufhin eine Ausbildung zur Ayurveda Ernährungs- und Gesundheitsberaterin folgte. Der „Wissens- und Erfahrungsdrang“ ist nach wie vor hoch und ich bin gespannt wo diese Reise noch hingeht!
Wer oder was hat dich (zu deinem Unterrichtsstil) inspiriert?
Bewegung spielt seit jeher eine zentrale Rolle in meinem Leben. Im Sportgymnasium lernte ich viele sportliche Disziplinen und Bewegungsformen kennen. Volleyball blieb letztendlich und wurde jahrelang von der Landesliga bis zur Bundesliga praktiziert. An der Universität (Masterstudium Sportwissenschaften) konnte ich mein theoretisches und praktisches Wissen weiter vertiefen, aber was mich am Yoga faszinierte war der holistische Aspekt, allen voran die seelische Komponente, und die Betonung, dass sich Körper, Geist und Seele immer in einer Wechselbeziehung befinden.
Wenn Lehrer/innen in der Asanapraxis einfließen lassen, wie man Yoga auch abseits der Matte, also im Alltag einsetzen kann bspw. durch Bewusstwerdung der eigenen Gedanken, Emotionen, Verhaltensmuster, Trigger etc. - das inspiriert mich und regt zum persönlichen Wachstum an. Das ist demnach auch, was ich in meinen Yogastunden weitergeben möchte. „Alignment cues“ stehen ebenfalls an vorderster Stelle - das kommt wohl vom trainingswissenschaftlichen Hintergrund und die Berücksichtigung des Tagesniveaus bzw. des aktuellen Energielevels. Es werden immer Variationsmöglichkeiten geboten.
Was gefällt dir am unterrichten?
Einen Raum zu schaffen, wo sich jede/r etwas Gutes tun kann, wo sich jede/r wohl und willkommen fühlt. Freude an der Bewegung zu vermitteln, Menschen bei ihrer Entfaltung zuzusehen, sie bei ihrer ganzheitlichen Entwicklung zu begleiten bzw. ihnen dabei helfen zu können, mein Wissen zu teilen… es gibt kaum eine bereicherndere Tätigkeit für mich! Ich bin so dankbar, diesen Weg gefunden zu haben und die Tätigkeit als Yogalehrerin meinen Job nennen zu dürfen. Unterrichten bereitet mir schlichtweg unendlich viel Freude!
Welche ist deine Lieblingsposition?
Ich liebe jegliche Art von arm balances und Asanas, die Herz- und Hüftöffnungen kombinieren wie Gomukhasana (Kuhgesichtspose). Shavasana aufgrund der meditativen Komponente ist aber definitiv „where the magic happens“